• dolmetschteam frankfurt

    Brigitte Hillebrecht
  • dolmetschteam frankfurt

    Brigitte Hillebrecht


Ratgeber

Frankfurt ist als internationale Messe- und Kongressstadt bekannt. Für die Kommunikation unter den Konferenzteilnehmern ist deshalb oft eine große Sprachenvielfalt zu bewältigen. In vielen Fällen sind Dolmetscher daher ein notwendiges Übel. ‘Übel’ deshalb, weil die direkte Verständigung von Person zu Person durch nichts zu ersetzen ist. Notwendig, weil es oft (und immer öfter) einfach keine gemeinsame Sprache gibt, oder weil die Sachverhalte zu speziell und technisch sind. Dolmetscher sind Fachleute auf dem Gebiet der Sprachmittlung, die - mit Ihrer Unterstützung - dazu beitragen, die Sprachbarrieren zwischen den Konferenzteilnehmern zu überwinden. Da je nach Art der Veranstaltung die Anforderungen unterschiedlich sind, haben sich im Laufe der Zeit verschiedene Methoden des Dolmetschens herausgebildet:

  • Verhandlungs- oder Begleitdolmetschen:
    Der Dolmetscher unterstützt die meist kleine Gruppe bei Geschäftsverhandlungen, Firmen- und Betriebsbesichtigungen, etc. und übersetzt zwischen zwei Sprachen hin und her, wobei sich Dolmetscher und Redner etwa alle zwei bis drei Sätze abwechseln. Diese Methode empfiehlt sich für einen kleinen Kreis und bis zu drei verschiedene Sprachen.

  • Konsekutivdolmetschen:
    Ähnlich dem Verhandlungsdolmetschen, jedoch meist vor einem größeren Forum, wie etwa bei Workshops, einzelnen kürzeren Vorträgen, Empfängen oder Pressekonferenzen. Der Redner trägt jeweils einen Gedanken, ein Statement, eine Sinneinheit vor, übergibt dann dem Dolmetscher das Mikrophon, der anhand seiner Notizen das Gesagte in der anderen Sprache wiedergibt. Diese Methode ist für mehr als zwei Sprachen ungeeignet. Achtung ! Der Dolmetscher nimmt ungefähr so viel Zeit in Anspruch wie der Redner selbst, so dass sich die Gesamtdauer der Veranstaltung verdoppelt. Es besteht auch die Gefahr, dass der Vortrag nicht als aktuelle Gesamtheit wahrgenommen wird. Diese Art der Verdolmetschung sollte also nur für relativ kurze Redebeiträge verwendet werden.

  • Flüsterdolmetschen:
    Diese Methode ist eine Notlösung für bis zu drei Personen, die an einer Veranstaltung teilnehmen, deren Sprache sie nicht beherrschen. Der Dolmetscher sitzt hinter oder zwischen ihnen und flüstert ihnen eine Zusammenfassung des Gesagten zu. Die Zahl der so betreuten Sprachen ist hauptsächlich durch den beim Flüstern entstehenden Geräuschpegel begrenzt.

  • Simultandolmetschen:
    Die Methode der Wahl für alle zweisprachigen Veranstaltungen, bei denen kein Zeitverlust entstehen soll, und für alle mehrsprachigen Veranstaltungen, wie z.B. Pressekonferenzen, Vorträge, Seminare, Kongresse, etc. Für das Simultandolmetschen benötigt man eine eigene technische Anlage, die den Originalton in die Dolmetschkabinen überträgt. Die Dolmetscher hören und sprechen knapp zeitversetzt, wobei die Verdolmetschung über Infrarotwellen an die Kopfhörer der Konferenzteilnehmer übertragen wird. Die Anzahl der Sprachen, die gedolmetscht werden kann, ist nur durch den Platz im Konferenzraum beschränkt, da für jede zu dolmetschende Sprache eine Dolmetschkabine benötigt wird. Die Teilnehmer stellen auf ihrem Empfangsgerät den Kanal der Sprache ein, die sie hören möchten, so dass es zu keiner Beeinträchtigung durch die nicht benötigten Sprachen kommt. Die Konferenz wird während ihrer Dauer ständig von einem Techniker begleitet, der die technische Anlage und die Kabinen normalerweise ca. ½ Tag vor der Sitzung installiert, d.h. für eine Sitzung, die morgens beginnt, muss der Raum schon möglichst am Abend vorher zur Verfügung stehen.

  • Distanz- oder Remotedolmetschen:
    Bei dieser Form des Simultandolmetschens befindet sich weder der Dolmetscher noch die Kabine im Konferenzraum. Es besteht die Möglichkeit, eine/n DolmetscherIn mittels technischer Ausstattung (wie Webcam und Computer) am Einsatzort zuzuschalten. Die Informationsübermittlung kann dadurch sichergestellt werden. Jedoch können bei Anwesenheit mehrerer GesprächsteilnehmerInnen Schwierigkeiten auftreten und eine Gesprächssteuerung durch die DolmetscherInnen ist nicht möglich. Der Einsatz steht und fällt mit der Technik und der Mitwirkung der Beteiligten vor Ort. Fällt der Ton aus oder wird erst gar nicht ins Mikrofon gesprochen, kann nicht gedolmetscht werden.
Um Ihnen - und uns - die Arbeit noch etwas zu erleichtern, nachstehend eine Liste der Punkte, die Sie in die Lage versetzen soll, unsere Fragen zur Erstellung eines konkreten Angebotes zu beantworten:

  • Termin und Ort der Veranstaltung
  • Art und Thema der Veranstaltung
  • Benötigte Sprachen
  • Programmablauf
  • Zahl der Referenten/Teilnehmer
  • Gewünschte Art der Verdolmetschung
  • Falls simultan: Ist eine technische Anlage vorhanden? Wenn nicht, wie viele Teilnehmer benötigen die Verdolmetschung? Wie viele Mikrophone werden benötigt? Podium, Rednerpult, für Delegierte, (Tischmikros, Funkmikros, Standmikros, Saalmikros)
Vorbereitung der Verdolmetschung
  • Die Teilnehmer darüber informieren, dass und in welchen Sprachen die Konferenz verdolmetscht wird.
  • Den Dolmetschern rechtzeitig möglichst viele Informationen und Unterlagen (möglichst in und aus den zu dolmetschenden Sprachen) über den (Hinter-) Grund und den Ablauf der Veranstaltung zur Verfügung stellen.
  • Insbesondere alle Vortragenden/Redner/Diskussionsteilnehmer auf die Verdolmetschung hinweisen.
  • Redner sollen vorbereitende Manuskripte so früh wie möglich (mindestens 14 Tage vorher), dem Dolmetscher zur Verfügung stellen, auch Entwürfe, vorläufige Fassungen, entsprechende Fachliteratur, etc.;
  • Wird der Vortrag frei gehalten, Kopien der Dias, Overhead-Folien, Stichwortzettel, Fachliteratur, amtliche Texte, andere Publikationen zum entsprechenden Thema bereitstellen.
  • Während des Vortrages möglichst nicht die Sprache wechseln, und bei Standmikrophonen nicht den Standort.
  • In gemäßigtem Tempo (nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam), und deutlich sprechen (gilt insbesondere für verlesene Vorträge).
Besonderheiten
  • Für Verhandlungs- und Konsekutivdolmetschen einkalkulieren, dass die Verdolmetschung etwa so lange dauert wie die Redezeit; auf entsprechende Sinnpausen achten; eventuell auch für den Dolmetscher ein Mikrophon bereitstellen.

  • Für die Simultanverdolmetschung darauf achten, dass immer ein Mikrophon verwendet wird. Die Dolmetschkabinen sind schallgeschützt, die Dolmetscher empfangen den Ton über ihre Kopfhörer und können ‘tragende’ Stimmen nicht hören, wenn kein Mikrophon verwendet wird !

  • Die Dolmetscher freuen sich über Getränke in den Kabinen (Wasser, Tee, Kaffee)

  • Simultananlagen: Falls nicht schon vorhanden, Dolmetscher fragen, diese arbeiten ja mit den Anbietern zusammen und können Ihnen am besten Auskunft geben. Grundsätzlich ist zu beachten, dass eine Simultankabine ca. 2 x 2,50m x 1,50m dimensioniert ist. Positionierung der Kabinen: Diese sollen so stehen, dass die Dolmetscher einen guten Ausblick auf den Redner und alle Informationen haben, die zu verdolmetschen sind. Meistens stehen die Kabinen im Saalhintergrund, im Rücken der Zuhörer und mit Blick auf den Redner.



IT'S EASY

Brigitte Hillebrecht

Konferenzdolmetscherin (aiic, ata, VKD, BDÜ)
Diplom-Übersetzerin (BDÜ) - Vereidigt am LG Frankfurt